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Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)        

                                                                                                          

Zwischenlager-Stresstests sind reine Augenwischerei:
- mangelnder Schutz gegen Flugzeugabstürze ist bekannt
- „Uran-Freilager in Gronau ist ein Skandal“

(13. Februar 2012) Anti-Atomkraft-Initiativen aus dem Münsterland werfen der Bundesregierung in Zusammenhang mit den angekündigten „Stresstests“ für Atommüll-Zwischenlager reine Augenwischerei und Verzögerungstaktik vor. Es ist seit langem bekannt, dass die Leichtbau-Zwischenlager in Ahaus und Jülich nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert sind. Auch die Landessammelstelle für Atommüll in Jülich und das Atommülllager an der Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim bieten keinerlei Schutz gegen Flugzeugabstürze. Und die gesamte Urananreicherungsanlage in Gronau ist sogar nach Betreiberangaben nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. „Besonders skandalös ist das Freilager für Tausende Tonnen Uranhexafluorid direkt neben der Urananreicherungsanlage Gronau. Hier gibt es für die Uranfässer keinerlei Schutzmaßnahmen und es sind auch keine vorgesehen – wer so fahrlässig mit der Sicherheit der Bevölkerung umgeht, verharmlost die Gefahren der Atomenergie,“ so Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

„Wenn die Bundesregierung es Ernst meinen würde, mit der Sicherheit der Bevölkerung, bräuchte sie keinen Stresstest, denn die erheblichen Gefahren und Risiken sind bekannt. Wir befürchten, dass die Bundesregierung der Bevölkerung nur Sand in die Augen streuen möchte, um teure Nachrüstmaßnahmen sowie die notwendige Stilllegung aller Atomanlagen hinauszögern,“ so Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Bis heute hat die Bundesregierung zum Beispiel nicht beantwortet, ob auch rund um das Zwischenlager Ahaus eine „Schutz“-Mauer gebaut werden soll. In Gronau reagiert die Bundesregierung nicht einmal, wenn die Betreiber schwere Sicherheitsdefizite beim Schutz gegen Flugzeugabstürze und bei der Sicherheit der Uranbehälter einräumen. Dennoch lässt die Bundesregierung weiterhin Atommülltransporte von Jülich und Duisburg nach Ahaus zu und gewährt der Urananreicherungsanlage in Gronau sowie der Atommüllkonditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim einen unbegrenzten Weiterbetrieb – das ist empörend! Hier ist auch die Landesregierung als Atomaufsicht dringend zum Handeln aufgefordert!

Neue Anti-Atom-Proteste in NRW angekündigt

Die Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW rufen deshalb für die nächsten Wochen zu mehreren Protest-Veranstaltungen auf:

  • 25. Februar: Autobahn-Aktionstag „Dem Castor entgegen“ mit einem Autokorso von Ahaus über Duisburg nach Jülich sowie einem zweiten Autokorso von Bonn nach Duisburg; Kundgebungen an der Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg-Wanheim (12 Uhr) und auf dem Marktplatz in Jülich (15 Uhr)
  • 11. März, 13 Uhr: Großdemo vom Bahnhof Gronau zur Urananreicherungsanlage Gronau am 1. Fukushima-Jahrestag
  • 09. April: Ostermarsch zum Forschungszentrum Jülich

Weitere Informationen: www.sofa-ms.de, www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de, www.aku-gronau.de, www.fukushima-jahrestag.de